Gespräch mit dem Stadtbaurat: Wer ist Hannover? oder Leineinsel ist Parkplatz!

Eine interessante, hochkarätig besetzte Veranstaltung richtet die Evangelische Stadtakademie Hannover am kommenden Mittwoch, 3. Mai 2017 um 18.00 Uhr in der Neustädter Hof- und Stadtkirche aus.

Ein Stadtgespräch: Am Rande der Mitte? Wer ist Hannover?

Ein Zitat aus der Einladung lautet:

„Die Leineinsel kann also als das natürliche geografische Zentrum der Gesamtstadt angesehen werden.“

Der gesamte Einladungstext steht am Ende dieses Beitrags. Wir sind am Mittwoch leider verhindert, möchten aber zu diesem Zitat vom Schreibtisch aus folgende Anmerkung machen:

„Hannover nutzt eben diese Leineinsel, seinen historischen Kern, als Parkplatz!“

Platzda! ist hannovercyclechic___aber nicht auf dem Parkplatz auf der Leineinsel

Nach den schweren Zerstörungen im 2. Weltkrieg und dem anschließenden Umbau zur Auto gerechten „Vorbild“-Metropole Deutschlands fällt uns als Stadtgesellschaft nichts besseres ein an diesem Ort?*

Ein Pavillon der Erinnerung an die Altstadt Hannovers zum Beispiel oder zumindest eine Pflasterung, die die Grundstücksstruktur und den Leineverlauf vor den Kriegszerstörungen zeigt. Über 400 Fachwerkhäuser wurden, obwohl nicht komplett zerstört, abgerissen für eine sechsspurige Straße. Sicher müssen diese Entscheidungen unter Berücksichtigung des damaligen Zeitgeistes betrachtet werden. Was uns aber nicht daran hindern sollte, und die negativen Auswirkungen auf das heutige Hannover zu vergehenwärtigen.

Bestellt haben wir übrigens bereits das Buch Hannovers „ver-rückte“ MittePrinzipielles und Konkretes zu Stadt-Bau-Kulturvon Joachim Ganzert / Gregor Janböcke (Hg.), das als Aufhänger der Veranstaltung dient.

PlatzDa! ist hannovercyclechic-Blog Buchtipp Hannovers ver-rückte Mitte

Der Satz aus der Dokumentation „Unsere Städte nach ’45 – Abriss und Protest“ von Radio Bremen

„Heute gilt Hannover vor allem dort als schön, wo die Stadt nicht von Rudolf Hillebrecht (dem ersten Stadtbaurat nach dem Krieg) umgestaltet wurde.“

hallt in unseren Köpfen nach.

Teil 1 der rb-Dokumentation über Hannover und Teil 2 über Bremen können in der ARD-Mediathek angesehen werden.

Wir schauen uns übrigens am Mittwoch die per Wettbewerb gekürte „Fahrrad freundlichste Stadt“ in Holland, Utrecht, an. Das wär doch mal ein Ziel für Hannover: Damals Vorbild als Auto gerechte Stadt und heute die Stadt, die beim Fahrradfahren den Ton angibt!

Die Einladung zu „Ein Stadtgespräch: Am Rand der Mitte? Wer ist Hannover?“:

„Hannover besitzt geografisch betrachtet eine sehr zentrale Lage. Die Stadt ist ein Kreuzungspunkt der Ost-West-Verbindung zwischen Ruhrgebiet und Berlin sowie der Nord-Südverbindung zwischen Hamburg und Frankfurt. Trotz der Kernlage wird der Stadt heute keine herausragende Rolle mehr zugeschrieben. Die Altstadt als das ehemalige Handwerker- und Handelszentrum und die Calenberger Neustadt als das einstige höfische Viertel bildeten seit 1663 die Basis der Residenzstadt und waren über eine Insel miteinander verbunden und von einer gemeinsamen Befestigung umgeben. Die Leineinsel kann also als das natürliche geografische Zentrum der Gesamtstadt angesehen werden. Die städtebaulichen Entscheidungen seit Mitte des 20. Jahrhunderts haben eine Zäsur zwischen Altstadt und Neustadt geschaffen, deren Wirkungen die Identität der Stadt nachhaltig prägen.“

Präsentation: Prof. Dr. Joachim Ganzert und Dipl.-Ing. Gregor Janböcke
Podiumsdiskussion mit Bernd Busemann, Landtagspräsident, Uwe Bodemann, Stadtbaurat,
Conrad von Meding, Redakteur der HAZ

Moderation: Ulrike Rose (angefragt)
Termin: Mittwoch, 3. Mai 2017 um 18.00 Uhr
Ort: Neustädter Hof- und Stadtkirche
Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

*Außer natürlich der großartigen Idee einer Leinewelle 😉

Sprachlos, kopfschüttelnd, ratlos zurückbleibend, Eure PlatzDa!-Fußgänger, Surfer und Radfahrer…

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