GASTBEITRAG: Tödlicher Unfall auf der Vahrenwalder Straße – Gefahren und Wirkungen

Der Unfall (HAZ-Artikel) auf der Vahrenwalder Straße/Industrieweg, bei dem ein 11-jähriges Kind getötet wurde, ist unfassbar tragisch, das Leid der Angehörigen unvorstellbar. Wir hoffen, dass die kritische Auseinandersetzung des Verfassers dieses Gastbeitrages dazu beiträgt, dass ein Umdenken in Politik und Verwaltung stattfindet und die Unfälle mit Fußgänger- und Radfahrerbeteiligung in der Stadt Hannover irgendwann der Vergangenheit angehören!


Es geht voran! Die Radfahrcommunity lässt sich nicht mehr einfach mit einem „Weiter so!“ abspeisen und fordert jetzt auch in Hannover öffentlichkeitswirksam ihr Recht auf eine wirklich sichere Verkehrsinfrastruktur ein.

Die Behörden allerdings zeigen sich davon völlig überrascht. Sind sie doch seit Jahrzehnten damit durchgekommen, die Unfallschuld ausschließlich bei den Unfallbeteiligten zu suchen. Am besten eigneten sich für solche Schuldzuschreibungen die Opfer selbst. Sie können sich oft nicht mehr wehren. Ihnen wird vorgehalten, sich nicht ordnungsgemäß verhalten zu haben oder sich nicht ausreichend durch Helme usw. geschützt zu haben.
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PlatzDa! ist hannovercyclechic Offener Brief an OB Schostok

LKW-Unfall: Offener Brief an Oberbürgermeister Schostok

Der Text des offenen Briefes vom 27.04.2018:

Abs.: Gerd Reincke, Waldmeisterweg 15, 30655 Hannover

Oberbürgermeister Schostok
Neues Rathaus
Trammplatz 2
30159 Hannover

Unfall an der Kreuzung Vahrenwalder Straße/Ecke Industrieweg

Sehr geehrter Herr Schostok,

der schwere Unfall am 18. April am Industrieweg / Ecke Vahrenwalder Straße hat großes Leid über Eltern,  Angehörige, Mitschüler, Lehrer und alle, die dem Schüler nahestanden, gebracht.

Die Betroffenheit in der Stadt, im Land und in den Medien war groß, weil ein Kind ein Opfer des Verkehrs wurde. Es war ein Albtraum, der keinen, insbesondere keinen Radfahrer und Fußgänger, der ähnliche Situationen erlebt hat, unberührt lässt.

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Polizei Hannover: Radfahrkontrollwochen statt Aktionswochen gegen Falschparker

Hatte die Polizei Hannover im Januar 2018 noch dem HAZ-Redakteur Tobias Morchner gegenüber angekündigt, sie werde im April und August „konzertierte Aktionen bzw. Aktionswochen“ gegen Falschparker auf Radwegen durchführen, …

…heißt das Ganze nun laut Pressemitteilung der Polizei plötzlich Radfahrkontrollwochen. ;-(

Wir hatten in einem Beitrag berichtet, wie wir die Polizei auf Twitter immer wieder auf blockierte Rad- und Fußwege, das Verhalten von Autofahrer*innen in Fahrradstraßen, Unfallschwerpunkte und Gefahrenstellen für Radfahrer*innen, schlecht abgesicherte Baustellen etc. aufmerksam machen.

Macht mit!

Nutzt die Einsätze der Polizei in der nächsten Woche, verseht Eure Fotos und Beschwerden mit den Hashtags #lustaufrad und #Falschparker und taggt eure Posts auf Twitter (Beispiel) mit @Polizei_H, mit Stadt @Hannover und mit @HAZ und auf Facebook (Beispiel) mit @PolizeiHannover, Stadt @lhhannover und @HannoverscheAllgemeine.

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Radschnellwege im Raum Hannover und darüber hinaus

Ja, woanders geht es doch! Ich bin bereits Teilstücke der Radschnellwege in NRW,  z. B. den www.rs1.ruhr gefahren. Ein Traum – ich erlebe sie als allerbeste Werbung für das Radfahren. So bringt man Bürger auf das Rad! Die Zahlen belegen dieses und selbst der Bund fördert solche Maßnahmen fast zu 100 %!

Die in Deutschland bereits fertig gestellten Radschnellwege bilden fast holländische Verhältnisse ab – also fast natürlich nur, denn in Holland und anderen Regionen ist so etwas eben vielerorts eher der gängige Standard. Die Ausgaben für die Erweiterung des bereits vorhandenen Radschnellwege-Netzes um Amsterdam herum zeigt die folgende Grafik:

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Aus der Stadtpolitik: Antrag zur Erhöhung der Sicherheit des Radverkehrs

Der nachfolgende, überraschend hannovercyclechic-e Antrag (LINK zum Antrag auf dem Server der Stadt) der Fraktionen SPD, Die Grünen und FDP wurde sowohl  im Stadtentwicklungs- und Bauausschuss am 21.02.108 als auch im Verwaltungsausschuss am 21.03.2018 einstimmig beschlossen:

Die Verwaltung [der Stadt Hannover] wird beauftragt, zur weiteren Förderung des Radverkehrs in der Landeshauptstadt Hannover folgende Maßnahmen umzusetzen:

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Mobilnetzwerk 10: Kontraproduktive Maßnahmen aus Sicht des Radverkehrs

Dass die im Konzept wohl auch geforderten baumlosen Straßen das Geschwindigkeitsniveau erhöhen und deshalb auch unabhängig vom Erscheinungsbild der Straße für den Radverkehr problematisch sind, dürfte ja wohl hoffentlich nicht zur Diskussion stehen.

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Mobilnetzwerk 9: Fahrraddiebstahl

Fahrraddiebstahl und Fahrradteilediebstahl sind bekanntlich ein Massenphänomen. Der Ballungsraum Hannover liegt hier im Bereich der gemeldeten Diebstähle leider ganz weit vorne. Obwohl u.a. auch von international tätigen Banden organisiert, wird der Fahrraddiebstahl rechtlich gesehen eher als Bagatelldelikt behandelt und noch nicht einmal über die Landesgrenzen hinweg im Schengen Raum verfolgt. Durch die Erhöhung der Strafen bei Einbruchsdelikten findet ferner insbesondere im Bereich der Beschaffungskriminalität gerade eine weitere Verschiebung zu Fahrraddiebstählen hin statt. Aber von Seiten der Polizei aus wird der Fahrraddiebstahl ja leider eher verwaltet als verfolgt.

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Mobilnetzwerk #8: Priorisierung – Aufbau von sicheren Radverkehrsnetzen

Die Maßnahmen zum Aufbau von sicheren Alltagsnetzen für den Radverkehr kommen nicht wirklich voran. Die bestehenden Netze weisen keine einheitliche Kennzeichnung auf und erfüllen weiterhin oft noch nicht einmal grundlegende Sicherheitsanforderungen. Es ist bisher nicht zu erkennen, dass wenigstens im festgelegten Alltagsradwegenetz Radfahrende ausreichend gesichert sind. Dagegen zeichnet sich die Region Hannover weiterhin durch ein äußerst dichtes Netz von Autobahnen und Schnellstraßen als besonders autogerecht aus. Die Schnellstraßen werden mit viel Aufwand und auch zu Lasten des Radverkehrs weiterhin ausgebaut (z.B. B65 bei Ahlten Sehnde). Hier jetzt nur einen einzelnen Radschnellweg, welcher aufgrund des Widerstandes der Stadt Lehrte noch nicht einmal durchgeführt wird, als Modelprojekt anzulegen, ist eher ein Witz.

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Mobilnetzwerk #7: Mängel in der Unterhaltung von Radverkehrsanlagen und beim Winterdienst

Dass die Radverkehrsanlagen und auch die Grünwege in der Region Hannover nicht ausreichend unterhalten werden, ist ja hinreichend bekannt. Im Zuge von zahlreichen Radverkehrsverbindungen im Umland ist sogar in unzulässiger Weise das Zusatzzeichen „Radwegeschäden“ dauerhaft angeordnet. Natürlich kommt es in der Folge auch immer wieder zu schweren Stürzen von Radfahrenden. Rechtlich gesehen drohen den Verkehrsbehörden in der Folge Regressforderungen von Seiten Verunglückter.

Hier ist endlich eine systematische Erfassung und Qualitätsoffensive im erheblichen finanziellen Umfang notwendig. Hinsichtlich der Erfassung der Radwegeschäden, welche bisher in der Regel in nicht fachgerechter Weise vom Kraftfahrzeug aus erfolgt, könnte die Region Hannover vorangehen und die Mängel mit speziell dafür ausgerüsteten Messrädern systematisch erfassen und dokumentieren.

(Anm. der #hannovercyclechic-Redaktion: Es folgt ein guter Bilder-Witz aus einem Artikel der NP, dem wir in diesem Beitrag gehuldigt haben: Schenkt der Neuen Presse ein Rad…)

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Mobilnetzwerk #6: Radwegebenutzungspflicht

Ähnlich (wie beim letzten Beitrag über Signalisierung) sieht es bei der Radwegebenutzungsplicht aus. Die Anordnung der Radwegebenutzungspflicht führt meist in eine „Sackgasse“. In dem Konzept (des Mobilnetzwerkes) werden hierzu keine Angaben gemacht. Für ein Verkehrssicherheitskonzept hat die Frage der Radwegebenutzungspflicht aber eine ganz zentrale und grundlegende Bedeutung. Hier geht es um die Feststellung, dass Menschen sehr unterschiedliche Mobilitätsbedürfnisse und individuelle Voraussetzungen haben und ein Verkehrssicherheitskonzept sich darauf einzustellen hat!!!

Warum das?

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