UPDATE zum Gastbeitrag : Eindrücke zum Politischen Forum, Radverkehr in Hannover

Pat Drenske von den Grünen im Rat der Stadt Hannover und Stellvertretender Fraktionsvorsitzender, Sprecher für Umwelt und Energie und Aufsichtsrat der Stadtwerke Hannover AG, (wow, boah ey..) war nicht zufrieden mit der Darstellung der Positionen seiner Partei und übermittelte hannovercyclechic statt Gegendarstellung das Interdisziplinäre Radaktionsprogramm der Grünen (Link zur PDF-Datei). Bis jetzt ist hannovercyclechic ein vergleichbar detailliertes Programm bzw. eine vergleichbar intensive Auseinandersetzung mit dem Thema Radverkehrsförderung in anderen Parteien dieser Stadt nicht bekannt.

Die hannovercyclechic-eria lässt sich aber gerne eines besseren belehren und veröffentlicht auf Wunsch auch Infos anderer Parteien (außer der Rechtsabbieger, die nicht nur eine wesentliche Gefahr für Radfahrer an Kreuzungen darstellen. Apropos: Der Beitrag ‚Aktuell zur Wahl: Schutz vor Rechtsabbiegern…‘ ist erschienen.)

Die interessanten Fragen aus der gestrigen HAZ geben zudem aufschlussreiche Antworten der Parteien zur D-Linie und zur Veränderung des Cityrings. Gerade die breit angelegten Autoschneisen der Hillebrechtschen Ära bieten Hannover heute die Gelegenheit einer zeitgemäßen Aufteilung der öffentlichen Flächen zu Gunsten einer lebenswerten Zukunft in der Stadt (…mehr #PlatzDa! für die Menschen und das Fahrrad geht nur mit weniger motorisiertem Individualverkehr, alle Vorteile einer autoärmeren Stadt unter: Über diese Webseite)

hannovercyclechic-haz-uebersicht-aussagen-parteien-zur-kommunalwahl-2016

Der Gastbeitrag zum Politischen Forum:

Ulrich Wilk vom VCD e. V. war am gestrigen Montag beim Politischen Forum: Thema Radverkehr des ADFC Hannover mit ca. 100 weiteren Interessierten im Kleinen Saal des Pavillon. Hier seine freundlicherweise an hannovercyclechic übermittelten und leicht überarbeiteten Eindrücke, die nicht von allen Teilen der hannovercyclechic-eria geteilt werden :

‚Der ADFC hatte als Veranstalter im Vorfeld die Zielsetzungen der 5 eingeladenen Ratsparteien erbeten und in der Hannorad (PDF-Datei: Positionen der Parteien zum Radverkehr) veröffentlicht. (hannovercyclechic: Warum waren eigentlich ‚Die Piraten‘ z. B. in Person von Dirk Hillbrecht nicht eingeladen? LINK zum Beitrag: Umgestaltung Marstall: D. Hillbrecht vs. R. Hillebrecht TEIL 1)

Bemerkenswert 1. Nur Die Linke hat eine autofreie Stadt als Vision, die Grünen anscheinend nicht (hannovercyclechic: Hier irrt der Verfasser des Gastbeitrages wie das HAZ-Forum zur Kommunalpolitik zeigte. Zitat: Die Grünen lassen durchblicken, dass ihr langfristiges Ziel eine autofreie Innenstadt ist. Die SPD tritt auf die Bremse. „Wir werden die City nicht für den Autoverkehr sperren“, sagt Hannovers SPD-Chef Alptekin Kirci.), und plädiert für ein eigenes Investitionsprogramm für das Rad unabhängig vom sonstigen Auto-Straßenbau.  (LINK zum Sonderprogramm der Stadt, hannovercyclechic: Von den 50 Mio. € für den Straßenbau könnte die Ratsmehrheit aus SPD und Grünen doch mirnixdirnix mal 5 Mio. für den Radverkehr in 2017 umwidmen!) Zum Teil fand sich allerhand Halbwissen auf dem Podium. So wurde von Radschnellwegen, manchmal von Radfernwegen gesprochen, der Bereich zwischen Steintor und Schiller-Denkmal tauchte als Shared Space auf. (hannovercyclechic: Warum nicht einen Radweg durch die City denken wie in der Mitte dieses Beitrags beschrieben?)

Natürlich kann man als Freizeitpolitiker und Amateur nicht alles wissen, aber dass die Sichtweite mehrheitlich immer noch eher auf Fahrrad parallel zum Autoverkehr ist, war unverkennbar.

Henning Dick vom VCD e. V. hat gefragt, wieso die Stadt keine Fahrverbote wegen Schadstoffen verhängt. Der Grüne Pat Drenske war der Meinung, da könnte nur die Bundesregierung von der EU beklagt werden. Allerdings beklagt die Deutsche Umwelthilfe u. a. gerade Stuttgart, was aus dem Publikum vorgebracht wurde. SPD-Mann E-Wald (E-Bike, E-Car? Sorry, schlechter Scherz…) Nagel meinte: Wenn es so wäre, wären Fahrverbote denkbar. Dass es die Überschreitung schon gibt, schien er nicht zu wissen. Nur der Linke Oliver Förste war für eine Dieselplakette.

Beim FDP-Vorsitzenden Engelke bestand die Angst, eine autofreie Innenstadt würde auch den Lieferverkehr seines Handwerkerbetriebes ausschließen. (hannovercyclechic: Als wenn die City in London, die seit Jahren nahezu frei von privaten PKWs ist, untergegangen wäre und in der autofreien Innenstadt von Amsterdam ab 2018 keine Handwerker und Botenfahrzeuge zugelassen wären!)

Frau Georgia Jeschke von der CDU war mit der FDP der Meinung, die Umweltzone hätte nix gebracht und Tempo 30 würde bei den aktuellen Motoren zu mehr Schadstoffen führen.

(hannovercyclechic: No Comment, außer dass ja jedes Kind und D. Trump weiß, dass der Menschen gemachte Klimawandel genauso wenig bewiesen ist wie der Weihnachtsmann, oder wie jetzt?!)

Beide erwähnten auch, dass die ewige Regierung durch Rot und später Rot-Grün an der beklagten Situation nichts geändert hat, was ja auch wirklich beschämend ist. Man denke nur an den SPD-Mann Kirci, der Hannover als autogerechte Stadt erhalten wissen möchte. Da kann ja nix draus werden. (LINK zum Blog-Beitrag mit Positionen der Parteien.)

Es waren auch einige recht griffige, überraschend alte, Diskussionsteilnehmer im Publikum, die meinten, man könne sich das ja mal in den Niederlanden und Kopenhagen ansehen. Auch Radwegbreiten waren Thema der Kritik. Zum Teil musste sich Moderator ADFC Harald Hogrefe ganz schön gegen seine eigene Basis behaupten. So kam die Frage auf, ob 6 Velorouten innerstädtisch nicht mehr bringen als 3 Radschnellwege, Lehrte, Garbsen, Laatzen, und wie Fahrradstraßen zu bewerten sind.

Oliver Thiele verwies auf seinen (lesenswerten) Blog hannovercyclechic und andere auf den letztjährigen Besuch von Mikael Colville-Andersen aus Kopenhagen. Die Grünen sind übrigens für ebenerdige Fahrradhäuschen bei Neubauten. Das wäre vielleicht noch mal ein Ansatz für das Fahrradhäuschen-Projekt.

Also allerhand wohlmeinende Worthülsen, denen ab September hoffentlich Taten folgen. Allerdings haben die Politiker auch durchblicken lassen, dass es anderslautende Forderungskataloge von Autofahrern und Fußgängern gibt.  

Dass klimabedingt was passieren muss, war aber Konsens. Bloß wann und in welchem Umfang? Ich bin skeptisch, bleiben wir am Ball.

Bemerkenswert 2. FDP und CDU riefen dazu auf, zur Wahl zu gehen und eine Partei zu wählen, die auf dem Boden des Grundgesetzes steht. Allerdings glaube ich nicht, dass potenzielle AFD-Wähler im Raum waren.‘

Euer Ho-Ho-Ho Chi Minh, ups, vertan beim copy and paste, euer ha-ha-hannovercyclechic des Radverkehrs

P. S. Vielen Dank an die Parteivertreter, gerade auch der CDU und FDP, dass sie sich dem Unmut, der teilweise den Rahmen der Fairness verlassen hat, wie hannovercyclechic findet, gestellt haben und Dank auch an den ADFC Hannover, der die Veranstaltung initiiert und organisiert hat. Gerne mehr davon…

3 Gedanken zu “UPDATE zum Gastbeitrag : Eindrücke zum Politischen Forum, Radverkehr in Hannover

  1. Der Artikel wirkt äußerst tendenziös. 1. Es ist ja schön das die Patei Die Linke eine „Dieselplakete“ fordert, aber da es die laut Bundesgesetz nicht gibt kann Hannover die auch nicht einführen. Diese Forderung ist also rein populistisch und nicht wert nachgeplappert zu werden. 2. Die Forderung nach einem Fahrrad-Investitionsprogram entstammt dem Grünen Wahlprogramm und wurde vom Grünen Vertreter zuerst genannt und danach von den anderen wiederholt. Warum wird hier also eine Linke Urheberschaft suggeriert? 3. „… Worthülsen denen dann ab September hoffentlich Taten folgen werden“ – wer Augen hat konnte auch in den letzten Jahren deutliche Verbesserungen für die Fahrradfahrer*innen sehen, ob es in diese Richtung so weiter geht hängt vom Wahlergebnis ab. Ein „Hauruck und alles ist prima“ ist schon ziemlich weltfremd.

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    • hi veilchenblu, der gastbeitrag gibt die meinung des autors wieder. hannovercyclechic findet persönlich schon, dass die grünen für den radverkehr und eine mobilitätswende stehen. leider reichen die erreichten prozente bei den wahlen manchmal nicht aus, das ruder entscheidend herumzureissen. außerdem müssen es die menschen wollen… es sind anscheinend immer noch zu wenig!

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    • Radschwarzfahrer

      „– wer Augen hat konnte auch in den letzten Jahren deutliche Verbesserungen für die Fahrradfahrer*innen sehen“
      Hallo Veilchenblu, hast Du dafür mal ein paar Beispiele? Mir fällt eigentlich nur auf dass es in Hannover mit jeder Baumaßnahme im Zusammenhang mit dem Fahrradverkehr immer komplizierter und langsamer wird mit dem Fahrrad voran zu kommen.

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