Verkehrsberuhigte Plätze, wo soll das nur hinführen…

…doch nicht etwa zu mehr Lebensqualität in unseren Städten!?

‚Ein verkehrsberuhigter Lindener Markt, wie soll das denn gehen‘, fragte eine ‚besorgte‘ Freundin, als man über die Verbesserung der Lebensqualität in Linden-Mitte sprach. ‚Am Dienstag und Samstag beim Markt funktioniert es ja auch und die Welt dreht sich weiter,‘ war die Antwort von hannovercyclechic.

hannovercyclechic lindener markt vergleich auto und fußgänger

Die Flächen auf dem sich der motorisierte Individualverkehr bewegen darf sind rot eingefärbt, die Flächen, die den Fußgängern vorbehalten sind in – natürlich – hannovercyclechicblau.

Fast verwundern kann da die Aussage in einem Interview mit dem Magazin Brand eins des dänischen Architekten und Stadtplaners Jan Gehl: ‚Sämtliche 18 Plätze der Innenstadt (von Kopenhagen) sind autofrei, … Fast täglich kommen Delegationen aus aller Welt nach Kopenhagen, die von dem Modell lernen wollen.‘ Waren die Verwaltungsvertreter aus Hannover auch schon da? Wer die Antwort als Kommentar zu diesem Beitrag postet, gewinnt 10 Copenhagenize-Aufkleber.

Welche Vorteile eine Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs hat und wie man mit dem gewonnen Raum für alle Bewohner im Sinne einer besseren Aufenthaltsqualität ‚gewinnbringend‘ umgeht, ist im Buch ‚Städte für Menschen‘ von Jan Gehl nachzulesen.

Die Entwicklung der autofreien Plätze und Stadtflächen in Kopenhagen sind gut in der nächsten Grafik zu erkennen, die der Studie ‚Reclaiming City streets for People‘ des Umweltamtes der EU entnommen ist. 1962 gab es 15.800 m² autofreien Raum in der Stadt, 1996 waren es bereits 95.750 m², also sechsmal soviel. Aktuelle Zahlen liegen nicht vor, aber weniger geworden sind es sicher nicht, sonst hätten wir von ‚RIOTS IN COPENHAGEN‘ in den Nachrichten gehört.

hannovercyclechic copenhagen autofreie zonen 1962 und 1996

Klick auf die Grafik zum Vergrößern oder hier die gesamte Studie als PDF.

Hingewiesen sei an dieser Stelle auch nochmal auf den Film ‚Wem gehört die Stadt‘, der im Rahmen der Utopianale auf dem Faust-Gelände in Linden-Nord gezeigt wird.

hannovercyclechic Film Wem gehoert die Stadt

Und zum Abschluss Vorher-Nach-Bilder, so kann’s kommen, wenn nur genug Leute wollen!

hannovercyclechic copenhagen strasse vorher

hannovercyclechic copenhagen strasse nachher

Tschö, Euer hannovercyclechic

5 Gedanken zu “Verkehrsberuhigte Plätze, wo soll das nur hinführen…

  1. Sehr guter Vorschlag!
    Ich bin mit meinem Sohn auf Motorrad durch Linden gefahren. Was uns auffiel: überall fuhren Autos herum, jeder verfügbare Platz war zugeparkt, rangierende Fahrzeuge fuhren in abenteurlichen Manövern aus den Parkbuchten, für Fahrräder gibt es keine Abstellmöglichkeiten, sie blockieren die Fusswege und sind ungeschützt der Witterung und Vandalismus ausgesetzt. Es ist ein Stadtteil für Autos, Menschen werden an den Rand gedrängt.
    Auf die Frage, ob wir anhalten und ein Eis im Strassencafee essen wollen meinte er nur: Nein bloß das nicht. Bring mich hier raus!
    Warum tun sich die Menschen in Linden so etwas an?
    Der Stadtteil könnte ohne Autos sehr liebens- und lebenswert sein.
    Autos sollten aus dem direkten Lebensumfeld von Menschen verbannt werden.

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    • Hi Helmut, danke für Deinen Kommentar, vielleicht musst Du Dein Motorrad ja bald vor der ein oder anderen Spielstraße stehen lassen. hannovercyclechic arbeitet dran und freut sich auf Deinen nächsten Besuch in Linden mit Lastenrad, in dem Dein Sohn entspannt vor Dir sitzt und keinen Helm aufhaben muss! Infos zu Lastenrädern gibt’s übrigens im Menü unter Links… See you, hannovercyclechic

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  2. […] Kamerafahrt aus dem Jahre 1989 durch Hannover (Start ist in der Stephanusstraße bzw. am Lindener Markt) zeigt, dass sich in den letzten über 25 Jahren wenig zu Gunsten des Radverkehrs verändert hat. […]

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  3. Aller Anfang ist schwer, aber es muss halt nur mal angefangen werden und da ist hannovercyclechic auf dem richtigen Weg!

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