Cyclegate: Radwege auf D-Linie vergessen!!!

D-Linie 16 Millionen teurer – und jetzt? titelt Bernd Haase von der HAZ und hannovercylcechic weiß es schon wieder besser bzw. was jetzt zu tun ist!

Lasst alles so wie es ist — natürlich mit der notwendigen Instandhaltung der Bahnstrecke für sagen wir mal 13 Mio. € und einer Lösung für Gehandicapte — und investiert die bereits vorgesehenen 47 Mio. € + und die zusätzlichen 16 Mio. € = 63 Mio. € – 13 Mio. € Instandhaltung =  50 Mio. € in eine Radinfrastruktur, die ihren Namen verdient hat. Die Rechnung lautet also: 50 Mio. € : 150.000 € pro km Radweg = 333,3 km 1,50m breite Radwege für Hannover. Berlin hat übrigens insgesamt ca. 650 km Radweg laut der Aussage der Berliner Senatsverwaltung. Muss man denn in Bezug auf wirtschaftliches Verwenden von Steuergeldern alles zweimal sagen: 180 Millionen für einen dunklen Tunnel in 2030 für mehr Autoverkehr?

Und das Beste ist, wenn der Umbau der D-Linie begonnen hätte, wären die Radwege schon so gut wie fertig, is‘ ja nicht so schwer, mit Farbe und als bauliche Trennung in die Fahrbahn eingelassenen Bordsteinkanten: Temporär Radwege werden zu dauerhaften Radwegen.

Und lasst die Busse nicht auf den Radwegen fahren (rot eingekreist auf den Bildern!). Wer einmal als Vater oder Mutter mit seinen Kindern auf dem ‚Misch-Masch-Radweg‘ einen ungeduldigen Busfahrer, der auch niemanden umfahren will, mit seinem 10t-Linienbus im Nacken gehabt hat, wie in Hamburg zum Beispiel, weiß wovon hannovercyclechic spricht! Junge, Junge, wie kann man nur soviel (Rad-) verkehrt machen!

Schnell, sicher und bequem müssen Radwege sein, um Menschen zum Umstieg auf’s Rad zu animieren. Immerhin 48% der Befragten in der Fahrradmonitorstudie 2015 (PDF-Datei) fühlten sich eher unsicher beim Rad fahren.hannovercyclechic auszug aus fahrrad-monitor-deutschland-2015

Und lasst wenigstens, wenn ihr schon soviel Geld ausgebt, Radwege in die Visualisierungen einzeichnen, auch wenn sie wie am Schwarzen Bären nachher doch nicht gebaut werden oder vielleicht ja doch: Autospur am Schwarzen Bären entfällt…

Is‘ ja wohl das mindeste, muss sich hannovercyclechic schon wieder aufregen, Herr (Mein Name ist) Haase (ich weiß von nichts)

6 Gedanken zu “Cyclegate: Radwege auf D-Linie vergessen!!!

  1. Das Bild aus Hamburg auf dem ein Radweg zu sehen ist, der rechts an einer Omnibushaltestelle vorbeigeführt wird wirft Fragen auf: In §20 StVO, Abs. 2 heißt es zum Thema Haltestellen: „Wenn Fahrgäste ein- oder aussteigen, darf rechts nur mit Schrittgeschwindigkeit und nur in einem solchen Abstand vorbeigefahren werden, dass eine Gefährdung von Fahrgästen ausgeschlossen ist. Sie dürfen auch nicht behindert werden. Wenn nötig, muss, wer ein Fahrzeug führt, warten.“
    Auf dem Bild ist eine weiß gekleidete Frau zu sehen, die offensichtlich gerade aus dem Omnibus ausgestiegen ist und jetzt den Radweg überqueren will. Gleichzeitig fährt ein Radfahrer genau auf die Stelle zu, an der die Frau den Radweg überqueren will. Ist der Radfahrer jetzt wartepflichtig (s. §20, Abs. 2 StVO)?
    Viele Radfahrer sehen sich wohl in einer solchen Situation als vorrangberechtigt und behindern mit einem entsprechenden Verhalten den zügigen Ausstieg der Omnibusfahrgäste (und beeinträchtigen deren Sicherheitsgefühl erheblich!). Im Bild sind es ja nur ein oder zwei Person, die aussteigen, da kann man sich sicher mit Blickkontakt einig werden.
    An der neuen Haltestelle Hauptbahnhof/Rosenstraße werden regelmäßig deutlich mehr Fahrgäste ein- und aussteigen. Da halte ich nichts davon, wie im Beispiel gezeigt, den Radweg rechts an der Bushaltestrelle vorbeizuführen, zumal dafür kein Platz wäre. Der Bürgersteig zwischen EAG und Haltestelle ist gerade mal ca 3,5 m breit. Ebenso auf der gegenüberliegenden Seite zwischen Saturn und Haltestelle.
    Wenn ich als Radfahrer bemerke, dass ein voller Bus hinter mir herfährt, der die Haltestelle anfahren will, dann fahre ich zur Seite, stoppe und lasse den Bus passieren, denn in der Regel befinden sich in dem Bus eine deutlich höhere Anzahl Fahrgäste als auf meinem Fahrrad. Fahre ich bereits im Haltestellenbereich, dann fahre ich zügig weiter, damit der Bus die Haltestelle anfahren kann.

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  2. Die abgebildete Sinus-Studie sieht aus wie von der Autoindustrie gesponsert. Klar kriegt man eine große Anzahl Radfahrer dazu mehr seperate Radwege zu fordern, um das subjektive Sicherheitsgefühl zu verbessern. Da wird die Autolobby jubilieren und weiter die Radfahrer auf viel zu schmale Hochbordradwege verbannen.
    Stattdessen sollte die Frage gestellt werden: Fühlen Sie sich unsicher, weil der Autoverkehr zu wenig kontrolliert wird, zu wenig Straßen (auch Hauptverkehrsstraße Tempo-30-Zonen sind, und die vorhandenen technischen Möglichkeiten für eine automatische Geschwindigkeitsbegrenzungen bei Autos (GPS- und Kameradaten-gesteuerte Geschwindigkeitbegrenzer) nicht zur Pflicht gemacht werden?
    Da käme von mir ein klares Ja!
    Solche Unfälle wie am Osterwochenende, bei der sich die Fahrer hochmotorisierter Sportwagen ein Rennen in der Innenstadt lieferten und dabei eine Radfahrerin niedermähten, käme dann auch nicht mehr vor.
    Wobei mir gleich eine erneute Frage einfällt, die in der vorgestellten Studie fehlt:
    Fühlen Sie sich auf dem Rad unsicher weil für den Straßenverkehr viel zu hochmotorisierte Autos im Öffentlichen Straßenverkehr gefahren werden dürfen, anstatt diese ausschließlich nur auf privat betriebenen Autorennstrecken zuzulassen?
    Auch hier ein klares Ja!

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    • Hy Henry, willste nicht Gastbeiträge auf hannovercyclechic schreiben?
      Zum letzten Kommentar: Abgucken, nachmachen, Copy and Paste, muss hier das Motto im Land der Denker, Dichter und Erfinder sein: In Kopenhagen sind Radwege breit genug für zwei Fahrradfahrer neben einander und einer kann noch überholen, asphaltiert, in der Regel ohne Gullys, werden vorrangig vom Schnee geräumt und Schilder werden versetzt, damit man nicht daran hängen bleibt… hannovercyclechic war da, is‘ so! Folgt die Verwaltung dem politischen Willen des Bezirksrates Linden-Limmer, haben wir am Schwarzen Bären zumindest stadteinwärts bald dänische Verhältnisse: https://hannovercyclechic.wordpress.com/2016/02/06/autospur-am-schwarzen-baer-entfaellt/
      Es muss dann eben auch mal umgesetzt werden!!!

      Eine strengere Kontrolle und an die anderen europäischen Länder angepasste Geldstrafen und Geschwindigkeitsbegrenzungen gehören aber unbedingt dazu!

      Kommt sowieso irgendwann, aus der Atomenergie sind wir ausgestiegen, eine Einwanderungsland sind wir, die Wehrpflicht ist abgeschafft…, was heißt noch mal konservativ?
      …bewahrend, klappt halt nicht immer öfter nicht…

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  3. Hy Henry,
    Respekt, detaillierte Einschätzung der verzwickten Rechtslage, was im übrigen häufiger beim Thema Radverkehr vorkommt. In den Niederlanden und in Kopenhagen ist die Führung des Radverkehrs auf vom Autoverkehr separierten Radwegen ab einer gewissen Geschwindigkeit des Autoverkehrs Standard. Dort wird es sicher Regeln geben, wer wann wie anzuhalten hat. Nur die Trennung Radverkehr/Autoverkehr (ab einer gewissen Geschwindigkeit: https://farm9.staticflickr.com/8247/8662320975_a65709f210_z.jpg) macht Radfahren sicher. Das brauchen wir wie im Beitrag oben aufgezeigt (vgl. abgebildete Grafik aus dem Fahrradmonitor) auch bei uns. Gerade für Kinder und ältere Menschen, da separate Radwege Fehler verzeihen und Fehler nicht gleich zu Kollisionen mit PKWs führen…

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  4. Radfahren und ÖPNV, dass sind die zwei Seiten einer Medaille. Nur die „härtesten“ unter den Radlern fahren auch noch bei Minus 10 Grad Celcius und 20 cm Neuschnee. Deshalb halt ich mich als Radfahrer lieber zurück mit der Kritik an Projekt Zehn Siebzehn, das ja vor allem von der Autolobby wüst bekämpft wird. Vom Prinzip kämen ÖPNV (auch mit Hochbahnsteigen) und Radverkehr in einer Stadt meist gut miteinander aus, wenn da nicht die störenden Autos wären.
    Heiß diskutiert wird über Projekt Zehn Siebzehn, den barrierefreien Ausbau der Stadtbahnlinien 10 und 17, unter anderem hier: Nahverkehrsforum Niedersachsen/Bremen
    http://www.bahninfo-forum.de/read.php?24,523517,page=1
    und hier: Frankfurter Nahverkehrsforum
    http://www.frankfurter-nahverkehrsforum.de/index.php?page=Thread&postID=320772#post320772
    Vielleicht auch eine Gelegenheit, mal Radfahrerinteressen ÖPNV-Interessierten zu vermitteln!
    Muss ja nicht jeder immer nur im eigenen Saft schmoren!

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    • Das stimmt, mit weniger PKWs wäre insgesamt mehr Raum in der Stadt…
      In die Foren hat hannovercyclechic sogar schon mal reingelesen und war freudig erstaunt,
      dass die Beiträge zum Schwarzen Bären zumindest im Frankfurter Nahverkehrsforum erwähnt wurden…

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