Andere Länder, andere Sitten — Vision Zero folgt weiter unten im Beitrag — los geht’s oder auch wieder nicht mit ‚Imagine, you may say I ‚m a dreamer’… Hannover ist Fahrradstadt!
Die Stadt Hannover verpasst sich und uns für kolportierte, schlanke 100.000 € eine Imagekampagne Lust auf Fahrrad, was schon per se, per pedes und pedal begrüßenswert ist. Auch dass Planer für die Radverkehrsplanung gesucht (PDF) werden, ist aller Ehren wert!
Soviel Geld wird der ‚kleine Mann im Mondmobil‘ sagen. Dazu nur mal so als Vergleich: 2103 hat sich die Stadt vorgenommen 50 Mio. € (in Zahlen 50.000.000 €) im Sonderprogramm für Straßensanierung von 2014 bis 2019 zusätzlich zu den laufenden Kosten der Instandhaltung etc. für die Infrastruktur des motorisierten Verkehr auszugeben. (Korrekturen gerne als Kommentar zu diesem Beitrag!)
Hier der Link zum Radverkehr-Aktionsprogramm 2016/2017 der Stadt Hannover, bei dem in zwei Jahren nach Durchsicht der zwei Seiten (!) geschätzt nicht mal eine Million ausgegeben wird. Radsymbole für Fahrradstraßen, am Anfang und Ende der Straße Schilder aufstellen, kann den Haushalt nicht übermäßig belasten, oder Stadt? Konkrete Zahlen veröffentlicht hannovercyclechic gerne mündlich in seinem Block und schriftlich auf diesem Blog!
Besser wäre noch, die Stadtverantwortlichen würden sich über das Image hinaus Gedanken über eine wirkliche Verteilungsgerechtigkeit der öffentlichen Verkehrsflächen (Privat genutzte Autos in Linden-Limmer pro 1000 Einwohner: 241!) machen, trotzdem alles zugeparkt, und die Einwohner, die vornehmlich Bahn und Rad fahren, müssen es erdulden!
hannovercyclechic-Tipp an den neu gegründeten Verein Zukunftswerkstatt Ihmezentrum: Die in den Untergeschossen leer stehenden, vorhandenen Tiefgaragenflächen des Ihmezentrums werden als Stadtteilparkplätze genutzt. WINWINWIN: Die Stadt hat was von der Revitalisierung des Betonbrockens, der Investor Einnahmen und die Menschen im Stadtteil mehr Platz! Gutes kann so einfach sein…
Heinrich Strößenreuther (Überzeugende Argumente pro Rad hier im Interview) hat im Flächen-Gerechtigkeits-Report, für den 200 Berliner Straßen untersucht wurden, übrigens dargestellt, dass 19 Mal mehr Verkehrsflächen für Autofahrer (58%) gegenüber Radfahrern (3%) reserviert sind , bei abnehmendem Auto- und zunehmendem Radverkehr auch in Hannovegrrrh!
Ein Lastenrad auf den sonst mit Autos zugeparkten Lindener Markt zu stellen, das den Raum für die Fußgänger am Samstag noch enger als ohnehin schon macht und dahinter bleibt der Raum für die Autos unangetastet (siehe Foto) macht noch keinen Sommer der Mobilitätswende geschweige denn Lust auf Fahrrad.
Sinn macht nur eine Radinfrastruktur, die sich die vorbildlichen Vorbilder Holland und Dänemark als Vorbild nimmt: Wie sichere Radinfrastruktur funktioniert! und damit für Radfahrer sicher (so getrennt als möglich vom MIV), schnell (z. B. Vorfahrt für Radfahrer durch Stoppschild für Autos, gute Sichtbarkeit der Radfahrer und Schwellen auf der Straße, wo sich separate Radwege und Straßen kreuzen, keine Bettelampeln!), und bequem (asphaltiert, breit genug, nicht über Bordsteinabsenkungen fahren müssen) ist. Guckstu Bilder hier: www.anderebmv.wordpress.com/2015/09/11/mein-traumradweg
Ob eine wirkliche Wende hin zu ruhigem, abgasfreiem, fit machendem Radverkehr in der Stadt überhaupt gewünscht ist, stellt inzwischen neben — ‚türlich, ‚türlich, digger — hannovercyclechic sogar die HAZ in Frage: Daher möchte hannovercyclechic den Kommentar von Bernd Haase in der HAZ, der die Strategie der Stadt zum Radverkehr als Flickwerk tituliert, ausdrücklich positiv erwähnen! Ob die Flickschusterei gut gemacht ist, müssten wir beiden Radler, Herr Haase, mal bei einem Radler bequatschen.
Kleine, kostenlose Anregung vom Trendscout hannovercyclechic gefällig, liebste HAZ: Mach doch mal ’ne Rubrik Fahrrad zusätzlich zur oder besser statt der Rubrik Auto oder alle vier Wochen Fahrrad statt Auto oder mach eine Rubrik namens Mobilität, in der über alle Arten der Fortbewegung berichtet wird! Überregionale Aufmerksamkeit und der respect von hannovercyclechic wäre Dir sicher…
Obacht, jetzt folgt die Vision Zero im Fairkehr Magazin des VCD: Ganz anders die Skandinavier, nicht nur dass sie schon im Design seit Jahrzehnten Champions League spielen… nein, auch beim Verkehr sind sie uns meilenweit voraus: Norwegen hat sich zum Ziel gesetzt, dass auch fünfjährige Kinder alleine mit dem Rad in der Stadt zur Schule fahren können (LINK leider verbaselt) und Schweden sich vorgenommen mit den weltweit sichersten Straßen und der Vision Zero, die inzwischen in Städten der USA wie New York übernommen wurde, dass niemand mehr im Verkehr ums Leben kommen oder schwer verletzt werden soll.
E-Bikes statt E-Autos fördern macht Sinn und glücklich, die Stadtluft (Schadstoff-) frei und Du auch noch ’ne gute Figur, neben all den anderen Vorteilen des hannovercyclechic-Manifestes, die die Förderung des Radverkehrs nach sich ziehen.
Wer nicht fragt, bleibt dumm, Euer Graf Zahl von der Sesamstraße, hannovercyclechic
P. S. …und eins noch liebe HAZ(ler): Nennt doch bitte Radfahrer nicht mehr RADler, das macht Hangover so viel provienzielLER als es ist! Dann stößt hannovercyclechic auch mit dem gleichnamigen Getränk nach gemeinsamer, umjubelter Bergankunft, die im übertragenen Sinne darin bestehen könnte, dass die Stadt neue Radwege asphaltiert und nicht mehr pflastert, mit EUCHAZ an!